„making waves"

Oder: Wie junge Österreichische Architektur in China Wellen schlägt!

Pudong, der moderne Businessdistrikt von Shanghai, ist in den letzten Jahren zum Symbol für das unglaublich rasante Wirtschaftswachstum Chinas geworden – und mit ihm das Wahrzeichen Shanghais – der Oriental Pearl Tower. Am Fuße des zweithöchsten Fernsehturmes der Welt wurde Mitte September 2003 die erste „Environmental Art Exposition“ in China eröffnet und mit ihr eine Leistungsschau junger, innovativer österreichischer Architektur mit dem Titel „making waves“.

Durch die Publikation „20x3 Projects by Young Austrian Architects“ hatten die Expoorganisatoren über die Arbeiten der jungen Österreicher erfahren und weil die Arbeiten gefielen, wurde „architektur in progress“ kurzerhand eingeladen zum Thema "Architektur und Landschaft" eine Ausstellung für Shanghai zusammen zu stellen. In enger Zusammenarbeit mit der Initiative YEAA (Young European Asian Architects) wurden 25 Projekte ausgesucht. Der Bogen spannt sich von kleinen, aber innovativen Einfamilienhäusern bis hin zu großmaßstäblichen städtebaulichen Visionen. Den Initiatoren war es ein Anliegen, dass neben den Wiener Teams auch Arbeiten aus den Bundesländern vertreten sind und so wurden Projekte der Teams querkraft, Delugan_Meissl, gerner°gerner plus, propeller z, BKK3, pool, the next ENTERprise, Rainer Pirker Architexture, BN Architekten, hobby a, urban fish 2, Mladen Jadric, Flöckner & Schnöll, Martin Forsthuber, ko a la, HOLODECK.at mit Marc Gilbert und Machné & Durig Architekten ausgewählt.

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In Zusammenarbeit mit dem Pneu-Pionier Michael Schultes wurden neun aufblasbare Kuben aus transparenter PVC-Folien entwickelt, die von je 22m² bedruckten Textilbahnen umspannt werden. Bereits bei der Expo-Eröffnung in Shanghai wurden die hinterleuchteten Würfel zu einem beliebten Anziehungspunkt für viele neugierige Besucher.

Die Ausstellung sollte ursprünglich bereits im Mai 2003 statt finden. Der Ausbruch der SARS - Epidemie machte jedoch alle Pläne zur Nichte - die Expo wurde kurzerhand abgesagt. Als dann die Einladung im zweiten Anlauf für September 2003 kam, standen den Organisatoren gerade knappe zweieinhalb Monate zur Verfügung, um die Ausstellung zu produzieren und nach China zu transportieren. Nur dem unermüdlichen Einsatz aller Beteiligter und der finanziellen Unterstützung des Bundeskanzleramtes war es zu verdanken, dass die Ausstellung doch noch rechtzeitig in Shanghai aufgebaut werden konnte. Nach der Expo war „making waves“ im Shuiqing Muhua Museum in Shanghai zu sehen und danach in Nanjing. Anfang Dezember 2003 wurde die Ausstellung in Shenzhen eröffnet, von wo sie weiter nach Guangzhou ging, um schließlich im März 2004 in Beijing gezeigt zu werden.

„making waves“ sollte auch für das Knüpfen neuer Beziehungen zu China genutzt werden. Parallel zur Ausstellung wurde „architektur in progress“ von den wichtigsten Universitäten, aber auch von Investoren eingeladen Vorträge zu organisieren, weshalb  Anfang September 2003 vier der ausgestellten Architektenteams nach China reisten. Die Vorträge von Roman Delugan, Jakob Dunkl, Rainer Pirker und Manfred Berthold fanden in Shanghai und Nanjing statt und waren so erfolgreich, dass im November 2003 eine zweite Vortragsreihe statt fand, bei welcher die Teams propeller z, querkraft, the next ENTERprise und Mladen Jadric ihre Projekte in Beijing, Guangzhou, Shenzhen und Hongkong sehr erfolgreich präsentieren konnten.

Neben den Vorträgen und Ausstellungen wurden eine Vielzahl an Terminen mit Chinesischen Medien, Investoren, Universitäten und Stadtplanungsinstitutionen wahr genommen und Kontakte geknüpft. Neben dem konkreten Interesse von Investoren mit jungen, österreichischen Architekturbüros zusammen arbeiten zu wollen und einer Reihe an Einladungen zur Zusammenarbeit mit chinesischen PlanerInnen gab es auch auf universitärer Ebene Einladungen zu Workshops und Gastprofessuren, sowie eine Vielzahl an Medienberichten.