„Future Building Solutions from Austria“ | Südkorea 2011

Österreich ist weltweit führend in der Planung und Realisierung von zukunftsfähigen bzw. ökologisch und energetisch nachhaltigen Gebäuden mit hoher Gestaltungsqualität. Die Klimabedingungen in Südkorea sind jenen in Österreich nicht unähnlich, weshalb der Architektur- und Knowhow-Export in einen der wichtigsten Wachstumsmärkte Asiens eine enorme Chance darstellt.

YMCA, der größte NGO Südkoreas mit über 100.000 Mitgliedern, hat architektur in progress eingeladen eine Ausstellung über zukunftsfähige Architektur aus Österreich in den sieben größten Metropolen Südkoreas zu zeigen. Die Ausstellung war von 8. bis 29.Juni 2011 zu sehen und zeigte insgesamt 20 Best-Practise Projekte mit den Schwerpunkten ökologische und soziale Nachhaltigkeit, mit unterschiedlichen Nutzungsarten und von 20 PlanerInnenteams aus ganz Österreich. Die Ausstellungen waren durchwegs sehr gut besucht und das Interesse war groß – bei privaten wie öffentlichen Bauherren ebenso wie bei Fachplanern und politischen Entscheidungsträgern (Parlamentarier, Vice Govenor von Chungnam Provinvce, Bürgermeister von Cheonan, Ansan, Yeosu, Changwon, usw).

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Neben den Ausstellungen fanden auch eine Vielzahl an Vorträgen, Workshops, Uni-Lectures und Diskussionsveranstaltungen mit Verwaltungsstellen, Investoren, im Koreanischen Parlament, auf diversen Universitäten und im Rahmen von eigenen Nachhaltigkeitskongressen statt. Dazu lud architektur in progress zehn der ArchitektInnen (zwei Gruppen zu je ca. 2 Wochen) zu einer Vortrags- und Marktsondierungsreise ein, die im Juni 2011 parallel zur Ausstellung „Future Building Solutions from Austria“ statt fand und so den PlanerInnen ermöglichte ihre Erfahrungen und Projekte einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren sowie persönliche Kontakte zu knüpfen.

Im Zuge der vielen Fachtagungen, Vorträge und Diskussionen stellte sich heraus, dass durch die gesetzliche Vorgabe der Koreanische Regierung bis 2025 alle Neubauten in Südkorea den zero-emission-standard erreichen müssen. Dass aber bisher weder das dafür notwendige Knowhow, noch die Baustandards in der Republik Korea etabliert werden konnten und dass seitens der meisten Koreanischen Experten aktuell nicht einmal die Errichtung eines Gebäudes nach dem internationalen Passivhaus-Standard für realisierbar gehalten wird. In Österreich wurde weltweit die höchste Anzahl an Passivhäusern pro Einwohner realisiert und es besteht bereits eine hohe Dichte an hervorragenden Kompetenzzentren, Planern sowie einschlägigen Lehr- und Forschungseinrichtungen. Darüber hinaus verfügt Österreich über eine Reihe hervorragender Unternehmen, die durchaus in der Lage sind, derart energetisch und ökologisch hochwertige Gebäude bzw. Gebäude- und Haustechnikkomponenten (vor) zu fertigen bzw. zu exportieren.

Ein forcierter Dienstleistungsexport und Knowhow-Transfer in diesem Bereich würde eine Reihe an Exportleistungen für die heimische Wirtschaft nach sich ziehen. Insbesondere erscheint aber der Architekturexport nach Korea vielversprechend – davon zeugen auch zahlreiche Aufträge Österreichischer ArchitektInnen für koreanische Auftraggeber (Themengebäude für die EXPO 2012 in Yeosu von soma architekten, Busan-Entertainmentcenter von Coop Himmelb(l)au, Hyundai-Shopkonzept von Delugan_Meissl, usw.)