Veranstaltungsrückschau

Rükblick Dekleva Gregorič Architects - research by design 

Das zweite Mal in diesem Jahr und nun in Wien, konnte das Architektenduo Aljoša Dekleva  und Tina Gregorič, das diesmal durch Aljoša Dekleva alleine vertreten wurde, das Publikum für ihre sorgfältig ausgewählten Projekte begeistern. 2003 gründeten die beiden in Ljubljana Dekleva Gregorič Architects, eines der renommiertesten Architekturbüros Sloweniens. Tina Gregorič leitet den Forschungsbereich Gebäudelehre und Entwerfen am Institut für Architektur und Entwerfen an der Fakultät für Architektur und Raumplanung an der TU-Wien und Aljosa Dekleva ist Leiter der AA nanotourism Visiting School der Architectural Association in London. Bei der Entwicklung ihrer vielfach ausgezeichneten Projekte verfolgen sie das Konzept ‘research by design’ und ‘design by research’, eine systematische Herangehensweise an das Entwerfen. Mit ihren oft überraschenden Lösungen versuchen sie das Offensichtliche herauszufordern und - anstelle von Standardlösungen - den Entwurf der jeweiligen Situation anzupassen. Große Bedeutung kommt dabei dem Material, dessen wesentliche Natur sie herauszuarbeiten und zu zeigen versuchen, sowie den Nutzer*innen zu – ohne diese könne Architektur gar nicht existieren.

Der erste Teil des Vortrags konzentrierte sich auf das Thema ‚Home‘. Aljoša Dekleva zeigte vier Projekte: zu Beginn einen Beitrag zur Architekturbiennale in Venedig 2016 – eine kleine öffentliche und gemeinschaftlich kuratierte Bibliothek, ein skulpturales Raummöbel in der Form eines Pavillons, der sich zum im Raum vorgefundenen Fenster hin mit einem Patio öffnet und so ein Stück der Welt draußen freigibt. Anschließend zeigte er drei sehr unterschiedliche Häuser in unterschiedlichen Materialitäten, ‚chimney house‘, ‚compact carst house‘ und ‚clifftop house‘ – so verschieden wie das äußere Erscheinungsbild der drei Häuser sind die Bedürfnisse ihrer Bewohner*innen, der umgebende Kontext, der kulturelle und geschichtliche Hintergrund, die Referenzen, die lokalen Bauweisen und Materialien und das örtliche Handwerk –  all diese Einflüsse wurden jeweils in eine sehr moderne und poetische Architektursprache übersetzt.

Beim zweiten großen Thema des Vortrags ging es um den sozialen Mehrwert von Architektur. Aljoša Dekleva zeigte vier weitere Projekte – das noch nicht realisierte Science Center in Ljubljana, eine Recycling-Anlage, einen Universitätscampus in Izola und das Kulturzentrum für europäische Raumfahrt in Vitanje, das als Kollaboration von vier Architekturbüros gemeinsam entworfen wurde und mit 24.000 Besucher*innen jährlich (bei 800 im Dorf Vitanje ansässigen Einwohner*innen) den Anstoß bot für das seither verfolgte Forschungsthema ‚Nanotourism‘, mit dem Dekleva und Gregorič schon bei ihrem Vortrag in Kärnten beeindruckten.

Da viele der Anmeldungen aufgrund der beschränkten Platzanzahl nicht berücksichtigt werden konnten, startete architektur in progress auch mit der Liveübertragung der Vorträge. Diese werden im Rahmen unserer Reihe di*talks über unseren eigenen YouTube-Kanal allen Interessent*innen zugänglich gemacht. So konnten diesmal auch Architekturinteressieret in ganz Österreich, Deutschland, Schweiz und sogar aus den USA dem Vortrag von Aljoša Dekleva von zu Hause oder vom Office aus bequem und safe folgen. Um die künftigen Vorträge nicht zu versäumen, einfach abonnieren:

Zurück