Veranstaltungsrückschau

Von Torten, Kollektiven und Eingriffe im urbanen und ländlichen Lebensraum handelte der Werkvortrag von Martin Mackowitz und Franziska Möhrle (ma_ma) die in ihrer einfühlsamen Präsentation ein neues Lecture-Format auf die Bühne brachten, in dem sich Erläuterungen zu den Projekten und poetische Interventionen ergänzten. Aus der Motivation heraus, nicht erst nach absolviertem Studium mit dem Bauen zu beginnen, entstand das erste Kollektiv Tortenwerkstatt mit dem dazugehörigen Atelier als erstes umzusetzendes Projekt. Schon während der Studentenzeit entstanden hieraus Gartenhäuser, Messestände und Außenmöbel sowie die „Stattstube“, mit welcher ein konsumfreier Ort im Westen Österreichs geschaffen wurde, den die Menschen in selbstorganisierter Form für sich nutzen konnten. Nach weiteren kollektiven Arbeiten in unterschiedlicher Konstellation, entstand vor zwei Jahren ma_ma. Immer noch prägend ist hier das Bewusstsein für die soziale Verantwortung als ArchitektInnen und große Sensibilität für bestehende Strukturen. Mit dem Feldhotel wurde eine alte Tischlerei vor dem Abreißen gerettet; der Wanderkiosk hat es sich zum Ziel gesetzt, dörfliche Interaktionen auszutesten; und mit dem Lutzschwefelbad wurde eine mittlerweile verloren gegangene historische Badekultur wiederbelebt. Diese Leidenschaft für das Schaffen sozialer Anknüpfungspunkte gibt Martin Mackowitz mittlerweile auch an der Universität Liechtenstein im Rahmen seiner Dozentur auch an StudentInnen weiter.

Martin Mackowitz

Martin Mackowitz (*1984) traut sich unmögliche Dinge und fasst Projekte mit neuen Rezepten an. Für ihn tun sich viele Möglichkeiten auf, wenn man seine Ideen nicht in unnötige Grenzen packt. Mit dem Werkraum für interaktive Baukunst »ma-ma«, gegründet 2016 in Feldkirch, versucht Mackowitz für die richtigen Projekte den passenden Rahmen zu schaffen. Hauptsache ist, dass es im weitesten Sinne Freude bereitet. Seine Projekte siedeln sich an räumlichen »Akupunkturpunkten«, an Plätzen mit Potential an. Sie gehen individuell auf ihre Charakteristika ein und akzentuieren sie. So werden »Ortpunkte« generiert, die neu bespielt aufzeigen, was bereits alles da ist. Das Team von ma-ma schafft damit Räume, die zum Zusammenkommen und Miteinander einladen und so der Urbanität als reichhaltigen Nährboden dienen.


bei querkraft

Börseplatz 2
1010 Wien

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