Rückblick ILIOVAarchitektur

Poetisch und mit Herz begeisterte Todorka Iliova ihr Publikum, das unter außergewöhnlichen Sicherheitsvorkehrungen bei querkraft zusammen gekommen war. Sie ist gebürtige Bulgarin, lebte lange Zeit in Kärnten, wo sie 2013 ILIOVAarchitektur gründete, bevor sie 2014 nach Zirl in Tirol übersiedelte. Dort unterhält sie mit Raimund Wulz, Architekturhalle seit 2015 Projektkooperationen. Ihre Projekte stehen in einer emotionalen Verbundenheit mit dem Ort und der Landschaft, in der sie eingebettet sind. Bespielgebend dafür das Haus der Pfarre Glanhofen, das als schlichter Sichtbetonkörper, die Struktur der Friedhofsmauer aufnehmend, den Platz vor der Kirche rahmt. Pfarrsaal und Wohnung des Pfarrers haben eine Portalfunktion am Weg zur Kirche und bilden dennoch eine stimmige Einheit mit dem Grünraum vor der Kirche und dem Pfarrplatz mit Brunnen nebenan, ohne  mit dem historischen Kirchenbau zu konkurrieren. Besonders beeindruckend die Neugestaltung des Ortszentrums der Gemeinde Patsch in Tirol. Das Ensemble aus Gemeindezentrum, Vereinsräumen, und Loggia rahmt den neu gewonnenen Dorfplatz und nimmt die Körnung des Ortes auf. Durch die geschickte Nutzung der Hanglage entstand ein wunderbarer Proberaum für die Dorfmusik und ebenso eine neue fußläufige Verbindung durch einen neuen, qualitätsvollen Grünraum, der früher nur eine ungenutzten Nebenfläche darstellte. Die reduzierte Formensprache und  gediegene Materialwahl knüpft an die handwerkliche Tradition an und ist dennoch zeitgemäß. Als drittes Projekt stellte Todorka Iliova das Dorfzentrum von Reith bei Seefeld vor. Durch die Entkernung des historischen Gemeindehauses gelang es ein modernes, lichtdurchflutetes Amtsgebäude zu schaffen sowie aus einem desolaten Stallraum ein modernen Museumsgewölbe zu schaffen, das als „Wohnzimmer“ für Gemeindeaktivitäten zur Verfügung steht und neue Durchblicke ermöglicht. Auch hier gelingt die Verbindung von Innen und Außen und durch die Einrahmung und Ergänzung des Dorfplatzes durch ein neues Bäckerei-Café wurden in Reith neue, urbane Bezüge geschaffen. Ihre Projekte spiegeln die Nähe zu den Menschen und ihren Bedürfnissen – eine Architektin die es versteht mit dem Herzen zu sehen.


Da viele der Anmeldungen aufgrund der beschränkten Platzanzahl nicht berücksichtigt werden konnten, startete architektur in progress auch mit der Liveübertragung der Vorträge. Diese werden im Rahmen unserer Reihe di*talks über unseren eigenen YouTube-Kanal allen Interessent*innen zugänglich gemacht. So konnten diesmal auch Architekturinteressieret in ganz Österreich, Deutschland, Schweiz und sogar aus den USA dem Vortrag von Sigurd Larsen von zu Hause oder vom Office aus bequem und safe folgen. Um die künftigen Vorträge nicht zu versäumen, einfach abonnieren:

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