Veranstaltungsrückschau

Die Masken sind gefallen beim Vortrag von Heimspiel-architektur am 13. Juli. Das Architekturbüro wurde 2011 von Julia Stoffregen und Gisela Mayr gegründet, nachdem die beiden zuvor bei caramel als Projektleiterinnen zusammengearbeitet hatten. Mittlerweile ist Heimspiel ein fünfköpfiges Team. Die Entwürfe sind so unterschiedlich wie die dazugehörigen Bauherr*innen und diesen wie auf den Leib geschneidert. Gekonnt übersetzen HEIMSPIEL ein verspieltes Programm in eine klare, schlichte Formensprache. Die Bedürfnisse der Nutzer*innen stehen dabei definitiv im Vordergrund. Die Lösungen sind gerne ein bisschen unkonventionell und gleichzeitig praktisch, auf das Wesentliche reduziert. Ein wunderbares Beispiel dafür ist das 2018 fertiggestellte Stadthaus 5. Die Entscheidung für eine schlichte, reduzierte Ästhetik und bewusstes Weglassen – der Terrassenbeläge und des Entwässerungssystems der Terrassen, unbehandelte Sichtbetonunterseiten und das Reduzieren der Schächte -  ermöglichten Ausgaben an anderen Stellen, die im geförderten Wohnbau sonst nicht möglich gewesen wären - wie raumhohe Verglasungen in jedem Zimmer und gut ausgestattete Gemeinschaftsräume mit einer großen Küche. Danach zeigten die beiden zwei sehr gelungene Beispiele einer anderen Entwurfsaufgabe – das Einfamilienhaus. Die moderne Interpretation eines Hofhauses liegt in Deutschkreutz und folgt dem Motto „harte Schale, weicher Kern“, gibt sich zur Straße völlig verschlossen und öffnet sich zum Hof hin voll und ganz. Die raumhohe gebogene Verglasung sorgt hier für einen fließenden Übergang zwischen Innen- und Außenraum. Auch das zweite Einfamilienhaus liegt in Deutschkreutz und auch hier war die persönliche Beziehung zu den Bauherr*innen wesentlich im Entwurfsprozess. Auf den ersten Blick völlig anders, doch ebenso genau angepasst an seine Bewohner*innen, ist das entwurfsprägende Element hier das Spiel mit der Dachlandschaft und der Fassade. Abschließend zeigten die beiden einige Wettbewerbsbeiträge, für die sie Preise gewonnen haben, die aber leider nicht realisiert werden. Wir drücken die Daumen für die Zukunft. Mit Couscous-salat und einem fabelhaften Eisbuffet von Winkhaus nahm der Abend einen gemütlichen Ausklang.

Zurück