Veranstaltungsrückschau

departure Talk – one

"Vienna Calling - Transnationale Zusammenarbeit in der Architektur" - mit CoCo architecture (FR)

Am 26. Februar durften wir Claudia Staubmann und Cédric Ramière von CoCo Architecture beim departure Talk – one bei querkraft begrüßen. Einleitend gab es Einblicke in die diversen Fördermöglichkeiten und Angebote der Wirtschaftsagentur Wien an die Kreativwirtschaft, die sich auch an ArchitektInnen richten.

Für Claudia Staubmann, die in ihren Anfangszeiten Mitglied bei eisvogel war und uns auch Einblicke gab in diese Ära, ist auch weiterhin das Arbeiten im Netzwerk prägend. Ebenso wie das Fernweh, das sie, die in einem kleinen Ort in der Steiermark aufwuchs, schlussendlich nach Frankreich trug. Hier sind CoCo Architecture am Land situiert, setzen aber Projekte in ganz Frankreich und weit über die Landesgrenzen hinaus um. Etwa in Neukaledonien. Da suchte man einfach nach einem Projekt am Meer und so war der erste Wettbewerb außerhalb Frankreichs gewonnen. Die Universität in Neukaledonien wurde über viele nächtliche Sykpe-Meetings geplant. Nun ist bei dem Gebäude mit seiner bioklimatischen Hülle ganz entgegen der lokalen Gepflogenheiten keine Klimaanlage nötig. Das Haus Cornilleau ist ebenso ein ökologisches Bauwerk, konzipiert als modernes Holzhaus im Périgord. Ästhetisch ausgehend von den häufig in der Region anzutreffenden Tabakhangarn wurde hier alles bedacht, um ein kühles Klima für den Sommer zu schaffen.

„Programmierte Ästhetik“ nennen CoCo Architecture ihre Architektur, die sich anpasst am Inhalt, den finanziellen Mitteln und der verfügbaren Zeit. Maßstäblich dafür ist etwa das Interpretationszentrum für Flugsaurier. Dies sollte die Ausgrabungen von Flugsaurier-Fußabdrücken schützen und überdecken, für Besucher aber zu besichtigen sein. Aufgrund der wenigen finanziellen Mittel ging man besonders ideenreich vor. Ein Tauschhandel etwa sicherte gratis Erdarbeiten und für die Photovoltaik Anlage am Dach bekommt das Zentrum nun sogar Miete von der Stromgesellschaft. Kein Wunder, dass sie dann schlussendlich auch einen Architekturpreis dafür erhielten.

Als zweiten Teil präsentierte Cédric Ramière das mit superwien publizierte Buch „SuperWien Metropole. A New Capital For Europe“, in dem nach nachhaltige und langfristige Raumentwicklungskonzepte dokumentiert und entworfen werden. In nächster Zeit sind dazu auch Seminare und Workshops geplant. Gegen Ende fand noch eine Diskussion statt, die auch die Tätigkeiten der Wirtschaftsagentur Wien umfasste. Da vier Ansprechpartnerinnen bei querkraft vor Ort waren, konnten diese Auskunft geben und der Austausch wurde nach Ende des Vortrags am Buffet fortgesetzt.

Der internationale Austausch sowie transnationale Organisationsformen eröffnen gerade für junge, kreative Architekturbüros neue Möglichkeiten und weltweite Aufgabenstellungen. Aber wie funktionieren derartige Projekte?

CoCo architecture wurde 2005 von Cédric Ramière und Claudia Staubmann gegründet. Und zwar am Land: „Unsere Freunde glaubten, wir seien verrückt. Heute kann man lokal und global sein. Wir verwenden ortsansässiges Know-How in zeitgenössischer Architektursprache.“

In bester Eisvogel-Manier arbeiten sie im Netzwerk, in drei kleinen französischen Städten – „Ihr Markenzeichen“. Aktuell haben CoCo architecture einen Think-Tank von 20 Mitarbeitern, der an internationalen Wettbewerben feilscht, und Projekte innerhalb Frankreichs und rund um die Welt realisiert. Vor kurzem haben sie gemeinsam mit dem Wiener Architekten Stefan Mayr das Buch „Superwien Metropole, A New Capital for Europe“ veröffentlicht.

Anlässlich des Förderwettbewerbs „Vienna Calling: Creatives“ der Wirtschaftsagentur Wien wollen wir über Chancen und Möglichkeiten diskutieren, über nationale Unterschiede, Herausforderungen über Visionen und welche Unterstützung hier seitens departure geleistet werden kann.

Wirtschaftsagentur Wien

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